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Mit dieser wahren „Geschichte“ konnte ich wieder einige meiner Funkfreunde in unserer Funkrunde in „Staunen“ versetzen …
In diesem Beitrag möchte ich über einen etwa 80 Jahre alten Mann aus Niederösterreich berichten, der „Analphabet“ ist.
Dieser Mann aus Niederösterreich ist nicht fähig, ein Schriftstück (Buch oder eine Zeitung) zu lesen, oder selbst einen Brief zu schreiben.
Kenne diesen Mann schon seit vielen Jahren. Er verbrachte sein ganzes Leben auf einem Bauernhof. Als ich als Volksschüler mit meinen Großeltern öfter meine Sommerferien auf einem Bauernhof verbrachte, lernte ich ihn dort kennen. Er war damals der jüngste Sohn des „Altbauern“. Da seine beiden Brüder sehr bald den elterlichen Hof verließen, wurde er nahezu für alle Arbeiten eingesetzt. Er hatte zwar die Pflichtschule besucht, konnte aber - für mich auch heute noch immer unverständlich - nie wirklich „Lesen“ und „Schreiben“. Da er ja ohnehin dringend als Arbeitskraft am elterlichen Hof benötigt wurde, hatte er auch als „Lese- und Schreibunkundiger“ kaum größere Probleme. Als er nach dem Tod seiner Eltern den Bauernhof übernahm, gab es stets hilfreiche Nachbarn und sehr gute Freunde, die für ihn beim „Lesen und Schreiben“ einsprangen. Seine („Eine“) Unterschrift wurde ihm „Eingelernt“. Für Amtswege bzw. andere „Wichtige Wege“ (z. B. Banken, Versicherungen usw.), wo das „Lesen“ unbedingt erforderlich war, begleitete man ihn. Er kam mit der „Ausrede“ – er hätte seine Brillen vergessen – „Lebenslänglich“ immer gut über die „Runden“.
Jetzt komme ich zu jener „Mitteilung“, mit der ich die Funkkollegenschaft in „Staunen“ versetzte. Dieser Analphabet aus NÖ besitzt „Zwei Motorräder“, „Zwei Traktoren“ (mit zahlreichen Zusatzgeräten) und „Einen Pkw“. Er ist schon seit ca. 55 Jahren Besitzer eines „Österreichischen – Führerscheins“.
Fahrzeuge für die die Lenkerberechtigung gilt:
„A“ – Motorräder, Motorräder mit Beiwagen
„B“ – Kraftwagen mit nicht mehr als acht Plätzen für beförderte Personen außer dem Lenkerplatz … (bis 3500 kg zulässigen Gesamtgewicht) …
„F“ – Zugmaschinen mit einer Bauartengeschwindigkeit von nicht mehr als 40 km/h …
Vermutlich werden jetzt auch einige Leserinnen und Leser darüber „Staunen“. Bis zum heutigen Tag ist es mir nur schwer vorstellbar, wie man das als „Analphabet“ schaffen kann. Laut seinen persönlichen Angaben hat ihm beim „Lernen“ für die Erlangung der „Führerscheine“ ein sehr guter Freund, der selbst Volksschullehrer ist, geholfen.
Übrigens, dass er ein „Analphabet“ ist, habe ich erst vor kurzer Zeit erfahren. Aufgefallen ist es mir nie - vermutlich durch seine sehr gute „Brillenausrede“, sonst hätte ich schon selbst versucht, ihm das „Lesen“ und „Schreiben“ zu lernen.
Vielleicht stellen sich jetzt einige Leserinnen und Leser die nicht ganz unberechtigte Frage: Wozu habe ich „Lesen“ und „Schreiben“ gelernt, wenn es „Ohne“ auch ganz gut geht?
2010 / Henry 1

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