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Schon vor einigen Jahren sprach ich mit Kolleginnen und Kollegen am Funk über das Thema: Wie viel ist uns gutes Essen wert – wie viel Geld wären wir bereit dafür zu bezahlen …

Für all jene Leserinnen und Leser, die den Wiener Dialekt nur sehr schwer, oder gar nicht verstehen, eine etwas „Geschönte“ Übersetzung ins „Hochdeutsch“:

1) In der Wiener Innenstadt gibt es ein Lokal, da bezahlt man nach dem Essen nur so viel, wie man will.

2) Das ist aber echt gut. Da werde ich bald hingehen. Was nicht schlecht wäre, wenn das auch für die Konsumation von alkoholischen Getränken gelten würde.

3) Gieriger Mensch.

4) Ha ha ha …

Der überwiegende Teil meiner Funkkolleginnen und Funkkollegen wäre durchaus bereit gewesen, in einem Lokal, wo sie sehr gutes und ausreichendes Essen bekommen, auch einen etwas höheren Preis zu bezahlen. Allerdings bei der „Preishöhe“ gab es bereits die „Ersten“ größeren Meinungsunterschiede. Auch dazu gibt es dieses Hobby -Funk“, um über solche Meinungsunterschiede zu diskutieren. Machte zu diesem Thema eine „Bemerkung“, die einige Funkrundenteilnehmer etwas verwirrte: „Vielleicht kommt noch die Zeit, wo man in einigen Lokalen für das Essen bezahlen kann was man will – war es sehr gut, bezahlt man mehr, hat es einem weniger geschmeckt, bezahlt man auch weniger.“ Eine Funkkollegin sagte zu mir: „Henry 1, ich denke du bist ein Tagträumer, du glaubst doch nicht wirklich, dass es so was je geben wird.“ Ein anderer Funkkolleg meinte: „Da würden diese Lokale, in denen man bezahlen kann was man will, vermutlich in einigen Tagen zusperren können.“ – Insgesamt, so ehrlich muss ich sein, konnte keiner der Funkrundenteilnehmer meiner „Bemerkung“ etwas „Positives“ abgewinnen.

Umso mehr freut es mich jetzt, als ich nun - Jahre später - in Erfahrung bringen konnte, dass es in der Wiener Innenstadt ein Restaurant gibt, wo man tatsächlich nach dem Essen bezahlen kann, was man will.

Jeder Tisch ist besetzt, die Gäste speisen, was der Küchenchef „Gezaubert“ hat. Viele Gäste sind von dem hervorragenden Essen begeistert. Statt der Rechnung zum Schluss kommt der Kellner und fragt: „Hat es geschmeckt, war alles in Ordnung? Wie viel möchten sie heute für das Essen bezahlen?“

Liebe Leserinnen und Leser, was sich zwar anhört wie ein Scherz, hat sich in mehreren Gasthäusern in Österreich zum absoluten Renner entwickelt. „Zahlen Sie, was es Ihnen wert ist“ – so steht es z. B. auf der Mittagsmenü-Karte eines Wiener Haubenrestaurants.

Ein Hotelmanager erzählt: „Wir wollten einen neuen Weg einschlagen. Deshalb haben wir beschlossen, die Gäste entscheiden zu lassen, was ihnen unsere Produkte, unsere Arbeit, unser Essen wert ist. Wir waren auf das Schlimmste gefasst. Aber nach einem Monat haben wir nachgerechnet und waren erstaunt, dass wir mehr Gewinn gemacht haben, weil durch das Angebot etwa ein Drittel mehr Gäste zu uns gekommen sind. Die meisten Konsumenten sind ehrlich, kennen den Wert der Dinge genau und zahlen gerne. Natürlich gibt es immer wieder Menschen, die das ausnutzen. Aber das sind wenige.“

Also lag ich – Henry 1 – schon vor vielen Jahren mit meiner - damals vielleicht doch etwas im Scherz gemeinten „Bemerkung“ - gar nicht so falsch. Dennoch bin ich selbst ein bisschen überrascht, dass ich als angeblicher „Tagträumer“ schon damals von etwas träumte, dass nun „Wirklichkeit“ geworden ist.

Sollte zufällig jemand von euch solch ein Lokal besuchen, wo man nach dem Essen „Bezahlen kann was man will …“, dann bitte wollt „Ausreichend“, man wird sich sicher darüber freuen - Mahlzeit!

2010 / Henry 1

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